„Gute Plattformen nutzen statt teure Gutachter bezahlen“

Stadt erhält nun doch 900.000 Euro aus dem NRW-Programm zur Stärkung der Innenstädte. Liberale kritisieren Verwaltungspläne

„Fördergelder nicht liegenlassen“, forderte der Gelsenkirchener FDP-MdB Dr. Marco Buschmann im Dezember. Der FDP-Bundestagsabgeordnete und die Ratsfraktion mahnten die Verwaltung an, Gelder aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“, das die Landesregierung NRW mit insgesamt 70 Millionen Euro bestückt hatte, anzufordern. 

„Im April, genau zwei Tage vor der von Dezember verschobenen Bewerbungsfrist, reichte die Stadt Gelsenkirchen ihre Bewerbung ein“, sagt Fabian Urbeinczyk, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion. „900.000 Euro wurden Gelsenkirchen bewilligt, davon sollen 550.000 Euro in die City, 260.000 Euro nach Buer und 90.000 nach Horst fließen“, ergänzt Ralf-Robert-Hundt, stadtplanerischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion.

„Das ist zunächst wunderbar, schafft Freiräume, zum Beispiel um leer stehende Immobilien anzumieten und dort Start-Ups oder andere neue Angebote zu etablieren“, sagt Urbeinczyk. „Allerdings wundert sich die FDP,  dass  die Verwaltung für die Alt-Gelsenkirchener Innenstadt ein Gutachten in Auftrag geben möchte, ,das Chancen und Risiken der Digitalisierung des Einzelhandels in der City von Gelsenkirchen analysiert und Handlungsempfehlungen ableitet’.“ 

Zunächst fragt sich die FDP, ob eine digitale Vernetzung der Einzelhändler nicht auch für Buer wünschenswert wäre. Andererseits gibt es zwischenzeitlich viele gute Plattformen, die die City erfolgreich vernetzen.  „Hier wird aus Sicht der FDP die Chance vertan, sofort, hier und jetzt, unterstützend einzugreifen“, schließt Ralf Robert Hundt. Es sei viel sinnvoller, jetzt gute Plattformen zu nutzen statt teure Gutachter zu bezahlen und weitere Zeit zu verschwenden.