FDP-Ratsfraktion kritisiert Pläne der GGW aufs Schärfste

Susanne Cichos: „Spielstube in Buer muss erhalten bleiben“
Die FDP-Ratsfraktion kritisiert Pläne der GGW aufs Schärfste. Unterversorgung an Kita-Plätzen sei ein Rückschritt und nicht hinnehmbar.

„Wenn die GGW Gelsenkirchen weiter in den Strudel der Unattraktivität treiben möchte, dann muss die städtische Wohnungsbaugesellschaft genau diese absurden Pläne in Sachen Spielstube Romanusstraße weiter verfolgen“, ist Susanne Cichos, Fraktionsvorsitzende der FDP-Ratsfraktion, überzeugt. Die FDP werde einen Kita-Kahlschlag in Buer nicht mittragen. Im Gegenteil: „Wir fordern einen Bestandsschutz für die Spielstube. Im von der GGW geplanten Neubau an der Romanusstraße muss eine Kita unter der Trägerschaft der Spielstube entsprechend dem Bedarfsplan - mindestens aber in der gleichen Größe wie jetzt - eine neue Heimat finden.“

Für die FDP-Ratsfraktion sei es nicht hinnehmbar, dass 44 Betreuungs-Plätze verloren gehen. Zumal in der Vorlage der Verwaltung (Drucksache 20-25/3117), über die die Politik nach der Sommerpause entscheiden soll, ganz klar formuliert wird: „Ein Wegfall der Einrichtung an der Romanusstraße wird eine Unterversorgung am Standort nach sich ziehen“. Eine Kommune, die um Verwaltungsmitarbeiter:innen, Lehrer:innen und Facharbeiter:innen kämpft, könne sich eine solches Vorgehen nicht erlauben. Das führe das Bestreben, kinder- und familienfreundlich zu sein, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, ad absurdum.

Eine neue Kita am Buerschen Waldbogen sei zudem laut Bedarfsplan der Verwaltung recht fragwürdig und nicht zwangsläufig langfristig rentabel. Bereits 2018 kam die Verwaltung zu der Einschätzung: „Das neue Wohngebiet wird die Versorgungssituation im Stadtteil (Buer) belasten, jedoch wahrscheinlich nicht in einer Größenordnung, welche eine Kindertageseinrichtung im Neubaugebiet erforderlich macht.“ (Druckvorlage 14-20/5899). Für den zusätzlichen Bedarf, der durch das neue Wohngebiet entstehe, hatte die Verwaltung daher eine Tageseinrichtung im östlichen Teil von Buer angeregt. Dem privaten Träger Spielstube unter diesen Voraussetzungen eine Kita am Waldbogen anzudienen, klingt schon fast zynisch. Denn in der Vorlage heißt es: „Sollte die Einrichtung langfristig keine Vollauslastung erzielen, so trägt das mögliche finanzielle Risiko in diesem Fall der Träger.“ „Will die GGW hier den Totengräber für ein bisher funktionierenden Betrieb spielen?“, fragt Susanne Cichos.

Die FDP-Ratsfraktion habe daher für die heutige Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie eine Anfrage vorbereitet, in der die Bedarfe für Kitaplätze in Buer und dem neuen Wohngebiet am Burschen Waldbogen hinterfragt werden. „Natürlich muss auch eine gemeinnützige Gesellschaft gewinnorientiert arbeiten, sie darf den Profit aber nicht über das Allgemeinwohl der Stadt stellen“, so Susanne Cichos abschließend.